Der Anfang vom Ende - die ganz neue SBB Cargo 193 065 (91 80 6193 063-5 D-NRAIL) steht mit einem Güterzug in Vevey und hat somit schonmal einen Umlauf einer SBB Re 4/4 II eingenommen. Somit werden die Re 4/4 II nun auch im Güterverkehr wohl recht bald kaum mehr zu sehen sein.
25. Oktober 2024
Stefan Wohlfahrt 25.10.2024, 20 Aufrufe, 4 Kommentare
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Hallo Stefan,
erstmal zwei ganz tollee Bilder von dem Vectron mit dem Güterzug in Vevey, gefällt mir sehr gut. Das ist leider wohl „der Anfang vom Ende“ ist. Übrigens die Lok wurde 2024 von SIEMENS in München-Allach unter der Fabriknummer 23804 gebaut und an die LokRoll3 AG (Luzern) geliefert.
Aber ein paar Fragen stellen sich mir hier:
Ist den Schweizern auch das Geld ausgegangen das man nun nur nach Loks anmietet. Aber vermutlich ist es hier nur eine Zwischenlösung bis zur Lieferung der neu bestellten 129 Stadler Bo’Bo’ Mehrsystemlokomotiven. Aber neben SBB Cargo hat es doch etwas mehr Schweiz drin, die Loks gehören der Schweizer LokRoll 3 AG, welche Lokomotiven zu konkursrechtlich geschütztem Eigentum hält und mittels eines langfristigen Mietvertrags an die Schweizer SBB Cargo vermietet. LokRoll gehört zur Schweizer Bank Reichmuth AG, die in Zusammenarbeit mit der Deutschen North Rail (eingestellt in D über North Rail) insgesamt 35 moderne Vectron-Streckenlokomotiven an die SBB Cargo AG vermietet.
Die Vectron ist ja eine reine Wechselstrom Lok in der Version AC B48 und hat so nur die D / A / CH Zulassungen (Deutschland, Österreich und die Schweiz), warum nimmt am nicht gleich MS Loks.
Zum andern verstehe ich auch nicht dass diese Loks obwohl DACH-Zulassung nur 2 Stromabnehmer besitzen (nur jeweils einen mit breiter und schmaler Wippe).
Liebe Grüße
Armin
Hallo Armin, in letzter Zeit wurden noch 189 Re 4/4 II gesichtet und 63 Re 6/6, da haben sich die Reihen schon deutlich gelichtet, ein paar fehlen vielleicht noch. Bei den BLS Re 4/4 sieht es noch schlechter aus, da ist weniger als die Hälfte noch existent. In Kaiseraugst steht schon wieder eine...
Mit 35 bestellten Vectronen wird man die Re 4/4 II und Re 6/6 wohl noch nicht aus dem Geschäft drängen, aber man merkt die schwindenden Leistungen der alten Loks schon seit längerem. Allerdings drängt in der Schweiz wohl mehr das Alter, denn im Gegensatz zu den deutschen Einheitsloks war ja für Schweizer Loks Rekuperation seit Anbeginn kein Fremdwort. Da dürfte wohl energieseits der Kostenfaktor keine solch hohe Einsparung bewirken.
Mich wundert auch, dass die SBB Cargo bald ohne Eigentum dasteht. Ich glaube nicht, dass das eine gesunde Entwicklung darstellt.
Für den nationalen Verkehr dürfte es eigentlich keine MS-Lok brauchen, mit den SBBCI-Loks dürften Italien, Belgien und Holland problemlos zu erreichen sein. Die Viersystemloks haben je Land eigentlich auch nur einen Stromabnehmer, da die Schleifleisten auch verschiedenes Material erfordern. Die Re 4/4 verschiedener Art haben teilweise auch nur einen Stromabnehmer. Seltsam ist das fehlende Rangier-Dieselmodul. Gerade die Rangiererei müsste ein größeres wirtschaftliches Problem zu sein. Wenn die Railcare-Vectronen die Wagen einfach bis vor die Hütte fahren, scheint mir das von Vorteil zu sein.
Gruss, Olli
Hallo Olli,
danke für Deine Erläuterung.
Nicht ganz richtig ist, das die SBB Cargo bald ohne Eigentum dasteht, denn Stadler und SBB Cargo unterzeichnen einen Rahmenvertrag über die Lieferung von 129 Bo’Bo’-Mehrsystemlokomotiven. Stadler führt die neuen interoperablen und multisystemfähigen Bo’Bo’-Lokomotiven (mit LM) für Kontinentaleuropa mit einem ersten Vertrag über 36 Einheiten ein. Der Vertrag beinhaltet eine Option für 93 weitere Fahrzeuge.
In Bezug auf Leistung, Effizienz und Flexibilität sollen die Lokomotiven einen Meilenstein im europäischen Bo’Bo’-Segment setzen. Sie sollen eine maximale Zugkraft von bis zu 350 kN und eine Zugleistung von 7 MW am Rad bekommen. Die anfängliche Konfiguration ist für die Schweiz, Deutschland und Österreich vorgesehen, kann in Zukunft auf andere Länder ausgeweitet werden.
Aber die Loks müssen erstmal gebaut und vor allen die Zulassungen bekommen.
Gruß Armin
Muss mich übrigens korrigieren: "zwei 500-kW-Dieselmotoren oder zwei Traktionsbatteriemodulen mit bis zu 2 MW Leistung sind möglich..." Auf der Visualisierung der Lok sehe ich übrigens mindestens 3 Stromabnehmer.
Bei der Eurodual und der Euro9000 hat es von der Ankündigung bis zur ersten Zulassung jeweils 3 Jahre gedauert. Aber auch andere Projekte waren bisweilen recht ambitioniert, wie etwa die Trimode Class 93. Man kann Stadler schon zutrauen, hier in den Markt reinzukommen. Einzig, bei den echten BoBos ist der Preis ein wichtiges Detail. Da ist man im Gegensatz zu den Sechsachsern nicht ohne Konkurrenz, das schafft neue Schwierigkeiten, selbst wenn Stadler bislang ja nie am fehlenden Kapital für Entwicklungen gescheitert ist. Wenn ich mir so vorstelle, angefangen hat die Geschichte mit dem Zahnradtriebwagen der RHB und unserem Seehäsle...
Gruss, Olli